Wie kann ich Schwangerschaftsstreifen vorbeugen?
Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Hebamme Vivian entstanden.
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Die Schwangerschaft bedeutet eine der größten Veränderungen, die Dein Körper erfahren kann. Dein Bauch wächst stetig und Deine Brüste, die sich auf das Stillen vorbereiten, werden größer. Für Deine Haut bedeutet das eine besondere Herausforderung – denn diese muss sich dehnen und es kann zu Dehnungsstreifen bzw. Schwangerschaftsstreifen vor allem am Bauch kommen. Diese sind ein Zeichen dafür, was Dein Körper gerade Tolles leistet!
Wenn sie Dich optisch dennoch stören, erfährst Du hier, wie Du Schwangerschaftsstreifen vorbeugen bzw. sie minimieren kannst.
Was sind Dehnungsstreifen und wie entstehen sie?
Dehnungsstreifen sind im Allgemeinen kleine Risse in der Haut, die optisch zu erkennen sind. Bevor allerdings auf die Entstehung von Dehnungsstreifen eingegangen werden kann, muss zunächst kurz der Aufbau der Haut erklärt werden. Die Haut besteht aus drei Schichten: der Oberhaut (Epidermis), der Lederhaut (Dermis) und der Unterhaut (Subcutis). Bei der Entstehung von Dehnungsstreifen spielt vor allem die mittlere Hautschicht, also die Lederhaut, eine zentrale Rolle. In dieser Hautschicht befinden sich unter anderem Nerven- und Muskelfasern, Schweiß- und Talgdrüsen oder auch Blut- und Lymphgefäße. Vor allem besteht diese Hautschicht aber aus festem Bindegewebe, das der Haut durch die darin gelegenen Elastin- und Kollagenfasern Festigkeit und Elastizität verleiht.
Elastin ist dabei sehr elastisch und verleiht der Haut die Fähigkeit, sich nach dem Dehnen wieder in den Ausgangszustand zusammenzuziehen. Kollagenfasern verleihen der Haut dagegen ihre Festigkeit, da sie eine deutlich höhere Zugfestigkeit haben – allerdings reißt auch Kollagen bei zu starker Dehnung.
Schwangerschaftsstreifen entstehen, wenn das Bindegewebe, überdehnt wird und dadurch die elastischen Fasern (Kollagen und Elastin) in der mittleren Hautschicht reißen. Es entstehen irreparable Risse in der Lederhaut, die ähnlich wie Narben ein Leben lang bleiben. Optisch sind Schwangerschaftsstreifen ganz einfach zu erkennen: Die Dehnungsstreifen am Bauch und den Brüsten sehen aus wie pinke, rote, violette oder braune Streifen. Bei vielen Schwangeren treten die Streifen auch an den Oberschenkeln, der Hüfte und dem Po auf.
Farben von Schwangerschaftsstreifen- Wie unterscheiden sie sich?
Dehnungsstreifen können in unterschiedlichen Farben auftreten. Von rosa und rot über bläulich violette, bis hin zu gräulich und weiß – aber was lässt sich anhand von diesen Farben erkennen?
Wenn frische Dehnungsstreifen auftreten, erscheinen diese meist rötlich bis bläulich. Hierbei handelt es sich um das akute Stadium von Dehnungsstreifen, was als Striae rubrae bezeichnet wird. Durch die frischen Risse der Kollagen und Elastin Fasern werden die Kapillaren gedehnt und es sammelt sich Blut an. Kapillaren sind hauchdünne Blutgefäße, die ein verzweigtes Netz bilden. Das rötliche schimmern der Dehnungsstreifen ist also auf eine erhöhte Durchblutung zurückzuführen. Meistens sind die Risse am Anfang nur sehr klein und weisen eine leichte Rosafärbung auf, da die Blutansammlungen noch sehr gering sind. Wird die Spannung auf der Haut größer und die Risse dehnen sich aus, werden auch die Blutansammlungen größer und sichtbarer, wodurch die Farbe der Dehnungsstreifen dunkler wird und bis ins bläulich, violette gehen kann. In diesem Stadium sind die Dehnungsstreifen meist noch gut behandelbar.
Schimmern Dehnungsstreifen weißlich, so handelt es sich dabei um ältere Dehnungsstreifen. Man bezeichnet diese Art der Dehnungsstreifen auch als Striae albae. Die Risse im Bindegewebe sind bereits gereift und die Kapillaren haben sich wieder verengt. Somit ist die Durchblutung in älteren Dehnungsstreifen schlechter. Durch diese geringe Durchblutung weisen ältere Dehnungsstreifen demnach eine helle, weißliche Farbe auf.
Was kann zu der Bildung von Dehnungsstreifen am Bauch beitragen?
Jüngere Frauen neigen häufiger zu Dehnungsstreifen an Bauch und Brust, da ihre Haut meist noch fester und straffer ist und nicht so dehnbar. Aber auch Genetik spielt eine Rolle. Frauen, die anlagebedingt ein schwaches Bindegewebe haben, sind ebenfalls öfter von den Dehnungsstreifen betroffen, ebenso wie Schwangere, die schnell an Körperfülle zunehmen, sodass die Haut in Wachstum und Dehnbarkeit nicht mehr nachkommt. Trotzdem können Dehnungsstreifen jede Frau treffen.
Wie kann ich Schwangerschaftsstreifen vorbeugen?
Dehnungsstreifen in der Schwangerschaft sind etwas völlig Normales und Natürliches. Mit einer optimalen Pflege kannst Du jedoch die Bildung von Dehnungsstreifen mindern und so den starken Geweberissen vorbeugen. Im Folgenden haben wir deshalb einige Tipps und Tricks zur Vorbeugung von Dehnungsstreifen an Bauch, Brust, Hüfte und Oberschenkeln für Dich zusammengefasst:
- Viel trinken und eine gesunde, vitaminreiche Ernährung können einiges bewirken. Dies erhöht die Elastizität der Haut und wirkt sich positiv auf das Bindegewebe aus.
- Der Einsatz von pflegenden, die Durchblutung verbessernden Massagen ist sehr zu empfehlen. Dazu zählen z.B. die Anwendung von Zupfmassage, Ölmassage, Bürstenmassage oder Wechselduschen. (In diesem Beitrag erklären wir, wie Massagen an Bauch, Hüfte und Gesäß funktionieren).
ABER VORSICHT: Massagen am Bauch können Wehen auslösen. Sei hierbei also besonders vorsichtig!
- Auch die richtigen Pflegeprodukte können zu einer Vorbeugung von Dehnungsstreifen am Bauch beitragen. Hier empfehlen wir eine Schwangerschaft-Pflegecreme oder ein reichhaltiges Pflegeöl. Du möchtest wissen, wann der richtige Zeitpunkt innerhalb der Schwangerschaft ist, um mit der Anwendung der Pflegeprodukte zu starten? Fange am besten gleich zu Anfang der Schwangerschaft mit der Verwendung einer Pflegecreme oder eines Öls an, um Deine Haut bestmöglich auf die kommenden Monate vorzubereiten.
- Bewegung an der frischen Luft und moderater Sport für Schwangere sorgen zusätzlich für eine gute Durchblutung und strafferes Bindegewebe der Haut.
- Eine ausgewogene Ernährung und Bewegung beugen auch einer übermäßigen Gewichtszunahme in der Schwangerschaft vor. Da Fettgewebe weniger elastisch ist, führt es eher zur Bildung von Dehnungsstreifen. Normal ist eine Gewichtszunahme von 5 bis 18 Kilo (hängt vom Ausgangsgewicht ab).
Was kann ich gegen Schwangerschaftsstreifen machen, wenn sich diese bereits gebildet haben?
Leider ist es nie möglich, dass Dehnungsstreifen ganz verschwinden. Jedoch gibt es Möglichkeiten, die bereits vorhandenen Dehnungsstreifen so zu behandeln, dass sie nur noch kaum sichtbar sind. Hierzu möchten wir Dir einen Dehnungsstreifen-Minimierer ans Herz legen. Diese Creme sorgt dafür, die Tiefe der Dehnungsstreifen am Bauch, Hüfte und Oberschenkel nachweislich zu reduziert.
Und denke immer daran:
Viele Frauen und Männer auf dieser Welt sind von Dehnungsstreifen betroffen, sie sind also völlig normal! Anstatt Deine Schwangerschaftsstreifen zu verstecken oder als ein Schönheitsmakel anzusehen, solltest Du stolz auf sie sein. Denn sie zeigen nicht nur das Wachstum des Bauches und Deines Babys, sondern gleichzeitig das Wachstum einer jeden Frau von einer Frau zu einer Mutter.
Wirklich ein sehr informativer Beitrag zum Thema Dehnungsstreifen!