Hitzepickel bei Babys und Kleinkindern
Dieser Beitrag wurde von Dr. Pleimes, Facharzt für Kinderheilkunde, Dermatologie und Allergologie, verfasst.
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Was sind Hitzepickel?
Hitzepickel oder mit dem Fachbegriff auch als Miliaria bezeichnet, sind Hautveränderungen, die entstehen, wenn Schweiß aufgrund verstopfter Schweißdrüsen unter der Haut eingeschlossen wird. Hitzepickel kommen besonders häufig bei Babys und Kleinkindern vor, da deren Schweißdrüsen noch nicht vollständig entwickelt sind und die schweißführenden Gänge noch sehr schmal sind. Auf der Haut treten dann kleine meist nur Millimeter große, hautfarbene bis gerötete, Bläschen oder Papeln auf. Den Kindern geht es dabei gut und es bestehen keine Zeichen eines Infektes. Gefördert wird ein Auftreten durch die Umgebung, falls ein feuchtwarmes Klima besteht aber auch durch lokale Faktoren, wie die Anwendung von falscher Kleidung, sehr fetten Cremes oder Ölen oder z.B. wenn Haut von Pflastern oder Verbänden bedeckt ist.
Welche Arten von Hitzepickeln gibt es?
Es gibt drei Hauptformen, die sich in Aussehen und Beschwerden unterscheiden:
1. Miliaria crystallina
- Oberflächliche Form
- Kleine, klare, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen
- Keine Schmerzen oder Juckreiz
- Häufig auf dem Kopf, Hals oder Oberkörper
- Besonders bei Neugeborenen in den ersten Lebenswochen
2. Miliaria rubra, die „klassischen“ roten Hitzepickel
- Häufigste Form bei Kindern (meist nicht vor der 3. Lebenswoche)
- Rote kleine Flecken oder Papeln teilweise mit Juckreiz oder Brennen verbunden
- Häufiger in Hautfalten oder an Hals, Brust oder Rücken
- Verstärkt besonders bei heißem, feuchtem Wetter
3. Miliaria profunda
- Seltenere Form bei der der Verschluss des Schweißdrüsenganges etwas tiefer liegt.
- Die einzelnen Erhabenheiten an der Haut sind dadurch größer und können sowohl hautfarben als auch gerötet sein.
Tipps gegen Hitzepickel bei Babys oder Kleinkindern
Was kannst du tun, um Hitzepickel bei deinem Baby zu vermeiden oder zu verbessern?
Für Kühlung beim Kind sorgen
- Leichte, atmungsaktive Kleidung verwenden
- Überhitzung vermeiden, besonders beim Schlafen
- Ggf. Ventilatoren oder soweit vorhanden Raumklimatisierung nutzen
Haut beruhigen
- Baden mit lauwarm bis kühler Temperatur und die Haut sanft trocken tupfen. Aber Vorsicht: Neugeborene sollten nicht kühl baden, da auch schnell eine Unterkühlung auftreten kann.
- Keine fetthaltigen Cremes verwenden – sie können die Poren weiter verstopfen. Besser greifst du zu leichten, wasserhaltigen Lotionen. Das gilt z.B. auch für Präparate wie den Sonnenschutz.
Reizungen vermeiden
- Haut trocken halten und enge, nicht atmungsaktive Kleidung vermeiden
- Verschwitzte Kleidung regelmäßig wechseln
- Fingernägel kurzhalten, um Kratzen und zusätzliche Entzündungen der Stellen zu vermeiden
Wann sind Hitzepickel bei Babys und Kleinkindern ein Fall für den Arzt‘
- Wenn der Ausschlag sich nach 3–4 Tagen nicht bessert oder sogar zunimmt
- Bei Zeichen einer lokalen Infektion: Eiter, Schwellung, Fieber oder zunehmende Rötung
- Wenn das Kind starkes Unwohlsein zeigt oder Fieber bekommt. Dann kann z.B. ein Ausschlag auch einmal im Rahmen eines Infektes vorliegen.
Die gute Nachricht: Hitzepickel verschwinden in der Regel von selber wieder, wenn die o.g. Empfehlungen angewendet werden und der Wärmestau behoben ist. Es muss meist keine besondere Therapie erfolgen.
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