Hautveränderungen bei Kindern
Dieser Beitrag wurde von Dr. Pleimes, Facharzt für Kinderheilkunde, Dermatologie und Allergologie, verfasst.
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Hautausschläge sind bei Kindern recht häufig. Sie können verschiedene Ursachen haben, von harmlosen Reaktionen auf Umwelteinflüsse, bis hin zu ansteckenden Kinderkrankheiten. Hautausschläge können dabei die unterschiedlichsten Formen annehmen.
- Die Veränderungen können nur an bestimmten Körperstellen auftreten (lokalisiert sein, z.B. nur an den Wangen) oder die ganze Körperhaut betreffen (generalisiert sein).
- Sie können eine glatte Oberfläche haben oder schuppend sein.
- Einige davon können Juckreiz verursachen, während andere nicht jucken.
Meist bestehen Veränderungen nur wenige Tage bis Wochen, selten können Hautprobleme aber auch dauerhaft zu Beeinträchtigungen führen.
Ursachen der Hautveränderungen
Nur für einen Teil der Hautausschläge lässt sich sicher eine Ursache benennen (z.B. typischer Verlauf und Ausschlag bei Windpocken) bei einem anderen Teil kann zumindest ein bestimmter Faktor ausfindig gemacht werden, der den Ausschlag auslöst (z.B. ein Infekt, der dann eine Nesselsucht anschiebt). Bei einem Teil der Ausschläge wird aber weder das eine noch das andere zu finden sein (z.B. ein unspezifisches virales Exanthem).
Bei vielen Veränderungen (sicherlich sehr häufig bei Ekzemen und der Nesselsucht) werden von den Familien Allergien oder Nahrungsmittel als Ursache vermutet. Im Gegensatz zu dieser Wahrnehmung sind echte Allergien jedoch nur sehr selten ursächlich für reine Hautprobleme.
Ein juckender Hautausschlag kann bei Kindern häufig ein Ekzem oder eine Nesselsucht sein. Auch manche direkt durch einen Infekt bedingten Ausschläge können jucken (z.B. Windpocken oder die Krätze).
Hautveränderungen durch unbestimmte Ursachen
Nesselsucht (Urtikaria)
Bei der Nesselsucht ist typisch, dass unterschiedlich große von wenigen mm bis vielen cm reichende Flecken oder meist leicht erhabene / geschwollene Rötungen an der Haut auftreten, die nur für wenige Stunden an einer Stelle bleiben und in jedem Fall nach weniger als 24 Stunden dort wieder verschwinden. Dadurch, dass ggf. immer wieder neue Flecken dazukommen, kann es aber so scheinen, als würde der Ausschlag die ganze Zeit bestehen. Der Ausschlag bei einer Nesselsucht schuppt NIE.
Die Nesselsucht kann in jedem Lebensalter auftreten. Im Kindesalter ist der Auslöser meist ein Infekt. In der Folge könnt Ihr euch vorstellen, dass unser Immunsystem noch eine Weile mit höherer Aktivität arbeitet und dadurch leichter seine Botenstoffe ausschüttet. Die betroffene Stelle wird dann stärker durchblutet und es kommt zum lokalen Auftreten einer Nessel/Quaddel, welche nach einigen Stunden wieder verschwindet. Auch Allergien auf Nahrungsmittel oder Medikamente können eine Urtikaria auslösen. Dies lässt sich aber meist dadurch erkennen, dass in den nächsten Minuten nach der Aufnahme des Medikamentes oder des Nahrungsmittels der Ausschlag auftritt. Selten können auch mechanische (Reibung) oder physikalische Reize (z.B. Kälte, Wärme) derartige Reaktionen auslösen. Da der Ausschlag juckt und sich dies gut durch ein sog. Antihistaminikum verbessern lässt, ist ein Vorstellung beim Kinderarzt / Hausarzt sinnvoll. Eine weitere Abklärung ist aber nur notwendig, wenn sehr wahrscheinlich eine Allergie besteht oder Quaddeln länger als 6 Wochen lang kommen und gehen. Dann spricht man von einer chronischen Urtikaria. Erfreulicherweise ist diese ebenfalls nicht gefährlich und viel seltener als die akute Nesselsucht, die wieder nach einigen Tagen bis Wochen verschwindet.
Ekzem
Ein Ekzem ist eine kombinierte Hautveränderung, die sich durch Rötung, unterschiedlich starke Verdickung und Schuppung / oder beim sehr akuten Verlauf auch durch ein Nässen auszeichnet.
Hintergrund ist meist eine vermehrte Oberhautempfindlichkeit (schwächere Hautbarriere) im Rahmen einer atopischen Dermatitis (auch gleichbedeutend atopisches Ekzem oder Neurodermitis). Bei einem Ekzem juckt die Haut deines Kindes und wird dann rot, gereizt und trocken. Dieser Prozess verstärkt dann leider das anfängliche Problem der vermehrten Oberhautempfindlichkeit und führt oft zu einem Teufelskreis. Um dies möglichst zu verhindern, wird bei zu Ekzemen neigender Haut eine regelmäßige Basistherapie empfohlen. Zu dieser Hautpflege gehört eine regelmäßige vorsichtige Reinigung der Haut (z.B. mit einem kurzen Bad in laufwarmem Wasser) und ein regelmäßiges Eincremen der Haut mit einer angepassten Pflegecreme (meist einer Feuchtigkeitspflege mit recht fettreichen Produkten). Diese sollte grundsätzlich nach dem Baden oder Duschen aufgetragen werden.
Führen diese Maßnahmen nicht zu einer Abheilung der Hautstellen, muss eventuell der Kinderarzt eine verschreibungspflichtige antientzündliche Creme, z.B. ein Kortison-Präparat, für die Therapie ergänzen.
Kontaktdermatitis / Kontaktekzem kann auftreten, wenn Kinder mit einer Entzündung auf einen Stoff reagieren, der Kontakt mit der Haut hat. Dies können z.B. Duftstoffe oder bestimmte Cremeinhaltsstoffe sein. Es besteht dann möglicherweise Kontaktallergie. Diese tritt meist nicht bei einem ersten Kontakt auf, sondern bei Inhaltsstoffen, die schon häufig in Kontakt mit unserer Haut gekommen sind. Typisch bestehen Veränderungen auch vor allem nur an den direkten Kontaktstellen. Kosmetika oder Therapiecremes sollten daher möglichst wenige dieser möglichen Reizstoffe (u.a. Duftstoffe, Seifen, Farbstoffe, Wollwachse) enthalten. Es gibt auch direkt irritative Stoffe (z.B. Gifte von Quallen, bestimmte Pflanzenbestandteile) die eine nicht-allergische Kontaktdermatitis auslösen können. Die Kontaktdermatitis verursacht an den Kontaktstellen einen juckenden oder ggf. auch brennenden Hautausschlag. Die Behandlung umfasst juckreizlindernde Feuchtigkeitscremes und auch gegen die Entzündung wirkende Kortison-Cremes.
Hautveränderungen durch Infektionen mit Viren
Besonders viele Ausschläge im Kindesalter entstehen durch Infekte.
Virusinfektionen wie das 3-Tage-Fieber, Ringelröteln, Windpocken, Masern, Röteln oder die Hand-Fuß-Mund-Krankheit lösen häufig Ausschläge aus.
Windpocken, Masern oder Röteln können durch Impfungen weitestgehend verhindert werden. Sie werden daher heutzutage seltener beobachtet.
3-Tage-Fieber
Zunächst bestehen meist über mehrere Tage hohes, schlecht senkbares Fieber und dennoch ein recht guter Allgemeinzustand. Sobald das Fieber nachlässt, kann ein feinfleckiger oft nur hellroter, diskreter Ausschlag auf Brust und Bauch auftreten. Der Ausschlag kann sich auf die Oberarme und den Hals deines Kindes ausbreiten und verschwindet meist innerhalb weniger Stunden bis zu einem Tag wieder. Der Ausschlag juckt oder schmerzt nicht. Ursache ist eine Infektion mit dem Humanen Herpes Virus 6 oder 7 (HHV6/7).
Ringelröteln
Sie zeichnen sich zunächst durch unspezifische meist leichtere Infektzeichen, wie leichtes Fieber aus. Der Ausschlag beginnt mit einer starken Rötung der Wangen. Diese lässt nach einigen Tagen nach und es kann zum Auftreten eines fleckigen Ausschlages kommen. Dieser wird vor allem an den Armen und Beinen im Verlauf mehr girlandenartig. Zum Zeitpunkt des Ausschlages ist die ansteckende Zeit der Ringelröteln schon vorbei. Der Ausschlag bei den Ringelröteln kann bei einigen Kindern über mehrere Monate wiederholt auftreten. Die Erkrankung wird durch eine Infektion mit dem Parvovirus B19 verursacht.
Windpocken
Werden durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht. Der Windpockenausschlag beginnt oft am Kopf und weitet sich auf Brust und Rücken und den weiteren Körper deines Kindes aus. Typisch ist auch der behaarte Kopf befallen. Es entstehen erst wasserklare Bläschen, dann kleine gelbliche Pusteln und dann Krusten. Verschiedene dieser Läsionen bestehen zeitgleich nebeneinander. Dein Kind fühlt sich krank, bei oft nur mäßigem Fieber. Windpocken verschwinden normalerweise innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst. Sie sind ansteckend, bis alle Bläschen verkrustet sind. Bei Juckreiz können lokale Anti-Juckreiz-Präparate oder ein Antihistaminikum lindernd wirken.
Masern
Ca. 10 Tage nach der Ansteckung bestehen zunächst Fieber, Husten, Schnupfen und eine Bindehautentzündung. Ein frühes Zeichen sind weißliche Flecken an den Innenseiten der Wangen: sog. Koplik-Flecken. Nach kurzer Entfieberung entsteht dann erst der typische Ausschlag mit erneutem Fieber. Rote, ggf. leicht erhabene Flecken treten hinter den Ohren und im Gesicht auf und weiten sich dann auf den Körper nach unten aus. Einzelne Flecken können dabei zu größeren Rötungen zusammenfließen. Dieser Ausschlag verschwindet nach zwei Wochen wieder. Ausgelöst werden die Masern durch das Moribilli-Virus.
Problem der Masern ist, dass es neben einer akuten Entzündung des Gehirns auch zu einer, erst Jahre nach der Infektion auftretenden chronischen Entzündung des Nervensystems kommen kann, die auch mit modernen medizinischen Maßnahmen nicht mehr heilbar ist. Die empfohlenen Impfungen schützen aber erfreulicherweise Dein Kind vor diesen lebensbedrohlichen Problemen.
Röteln
Röteln werden durch das Rubella-Virus ausgelöst. Nur etwa die Hälfte aller betroffenen Kinder entwickeln einen Ausschlag. Dieser zeichnet sich durch hellrote sehr kleine Flecken auf der Haut, vor allem am Hals und Gesicht, aus. Der Ausschlag ist nur kurz vorhanden und dauert meist 2-3 Tage. Kleinere Kinder sind in der Regel nicht sehr krank und haben kaum Fieber. Hin und wieder können aber Komplikationen wie eine Gehirnentzündung auftreten. Sehr gefürchtet ist die Infektion bei einer Schwangerschaft, bei der das ungeborene Kind schwer geschädigt werden kann. Auch die Röteln sind gut durch eine Impfung zu verhindern.
Sie wird durch ein Virus aus der Gruppe der Entero- / Coxsacki-Viren verursacht. Viele der Enteroviren können Ausschläge und Veränderungen ähnlich der Hand-Fuß-Mund-Krankheit auslösen. Bei dieser kommt es zu geröteten Bläschen und Defekten der Haut um den Mund, an den Händen und Füßen aber auch im Windelbereich vieler Kinder. Auch die Mundschleimhaut ist beteiligt. Die betroffenen Areale können schmerzhaft sein. Ein Fieber-/Schmerzsaft kann hier ggf. Linderung verschaffen, bis die Symptome innerhalb von 1-2 Wochen wieder von selbst verschwinden.
Hand-Fuß-Mund-Krankheit
Sie wird durch ein Virus aus der Gruppe der Entero- / Coxsacki-Viren verursacht. Viele der Enteroviren können Ausschläge und Veränderungen ähnlich der Hand-Fuß-Mund-Krankheit auslösen. Bei dieser kommt es zu geröteten Bläschen und Defekten der Haut um den Mund, an den Händen und Füßen aber auch im Windelbereich vieler Kinder. Auch die Mundschleimhaut ist beteiligt. Die betroffenen Areale können schmerzhaft sein. Ein Fieber-/Schmerzsaft kann hier ggf. Linderung verschaffen, bis die Symptome innerhalb von 1-2 Wochen wieder von selbst verschwinden.
Pfeiffersches Drüsenfieber
Das Pfeiffersches Drüsenfieber oder auch infektiöse Mononukleose wird durch eine Infektion durch das Ebstein-Baar-Virus (EBV) ausgelöst. Die betroffenen Kinder sind meist schon im Schulalter. Neben allgemeinen Krankheitssymptomen besteht häufig eine einseitige Tonsillitis und stark geschwollene Lymphknoten am Hals. Auch Leber- und Milz sind oft vergrößert. Wird die Mandelentzündung mit einer Bakterieninfektion verwechselt und ein Antibiotikum wie Amoxicillin gegeben (bei EBV kein Effekt) kommt es zusammen mit der Infektion so gut wie immer zu einem oft ausgeprägten masernartigen Ausschlag.
Hautveränderungen durch Infektionen mit Bakterien
Auch Infektionen mit Bakterien können Ausschläge auslösen.
Scharlach
Wird durch Bakterien, Streptokokken der Gruppe A verursacht, von denen manche auch den typischen Ausschlag verursachen können. Meist ist der auslösende Infekt eine Halsentzündung, aber auch bei einer Wundinfektion oder einer Weichteilentzündung der Haut kann ein Scharlachausschlag entstehen. Am Anfang bestehen meist Fieber, ein eingeschränkter Allgemeinzustand und Hals- und Kopfschmerzen. Typisch sind gerötete Wangen, eine blasse Haut um den Mund und eine stark gerötete Zunge (Himbeerzunge). Der Ausschlag mit roten feinen Flecken breitet sich vom Hals auf den Brustbereich und Körper, und zuletzt auf Arme und Beine aus. Typisch ist dieser Ausschlag rau (sandpapierartig) und leicht schuppend. Nach dem Ausschlag kann es zu stärkeren Abschuppungen vor allem an den Händen und dem Leistenareal kommen. Die Behandlung von Scharlach umfasst allgemeine fiebersenkende Maßnahmen und Antibiotika.
Borkenflechte, Impetigo contagiosa
Sie tritt am häufigsten bei Kindern im Alter von 2 bis 5 Jahren auf, kann aber in jedem Alter auftreten. Bei der Borkenflechte handelt es sich um eine direkte Infektion der Haut und die Kinder haben meist, bis auf ggf. lokal geschwollene Lymphknoten, keine anderen Auffälligkeiten. Es entstehen rote, erhabene Flecken, die teilweise Blasen und dann gelbliche bis hellbräunliche Krusten entwickeln. Manchmal bestehen auch nur nässende hochrote erhabene Stellen, die mit der Zeit immer mehr werden. Am häufigsten tritt die Borkenflechte im Mund- und Nasenbereich auf. Die Bakterien können von dort aber an andere irritierte Hautstellen weitergetragen werden. Die Behandlung von kleineren Stellen kann lokal antibakteriell erfolgen. Bei ausgeprägteren Verläufen wird ein Antibiotikum als Saft oder Tablette verabreicht. Auslöser sind meist die Bakterien: Streptokokken oder Staphylokokken.
Hautveränderungen durch Infektionen mit Pilzen
Auch andere Keime wie Pilze können Hautinfektionen und damit sich ausweitende Ausschläge auslösen.
Pilze werden meist von Mensch zu Mensch (auch über Kontaktflächen wie Schwimmbadboden, Turnhallenmatten, etc.) übertragen oder vom Tier zum Menschen. Ein Pilz schuppt in der Regel. Stark entzündete Stellen können aber auch Eiterpusteln bilden und nässend sein. Meist beginnt eine Stelle mit einer kleinen Rötung, Verdickung und Schuppung, die sich dann mit einem etwas dickeren Randbereich zu einer ovalen, außen vermehrt roten und schuppenden Fläche entwickelt. Im Verlauf können dann weitere Stellen hinzutreten. Kleine Bereich der Haut können gut mit einer Antipilzcreme behandelt werden.
Aufgepasst werden muss, wenn Finger- / Fußnägel, oder Haare der Kopfhaut oder Augenbrauen betroffen sind. Dann reichen oft lokale Cremes nicht mehr aus und Du solltest mit Deinem Kind einen Arzt aufsuchen, um prüfen zu lassen, ob ggf. eine Therapie mit einem Saft oder einer Tablette erfolgen muss. Hilfreich ist auch die Quelle der Infektion zu finden, z.B. ein Haustier, damit dies (vom Tierarzt) mitbehandelt werden kann.
Hautveränderungen durch Infektionen mit Parasiten
Auch Parasiten können die Haut befallen. Vor allem die Krätze-Milbe (Skabies-Milbe) ist hier von Bedeutung. Sie wird nur von Mensch zu Mensch und fast ausschließlich durch engen Hautkontakt übertragen. Erst einige Wochen nach Hautinfektion kommt es zum Auftreten erster geröteter Stellen (kleine gerötete Papeln oder Knötchen). Bei kleineren Kindern sind oft die Handflächen und der Fußsohlenbereich, weiter die Leisten und Achseln betroffen. Begleitend kann sich auch hier ein Ekzem, ähnlich wie bei der Neurodermitis ausbilden. Damit eine Behandlung gut funktioniert, ist es wichtig, eine Reihe von Maßnahmen zeitlich gut koordiniert durchzuführen. Nicht nur das betroffene Kind, sondern auch ALLE engen Kontaktpersonen müssen dabei zeitgleich behandelt werden. Die korrekte Anwendung aller Präparate sollte vor Behandlung gut verstanden sein. Zur Therapie stehen sowohl Cremes als auch für Kinder >15 kg Körpergewicht Tabletten zur Verfügung. Der Umgebungs- und Schlafbereich sowie Kontaktgegenstände müssen vor und nach der Behandlung von Milben befreit werden, damit eine erneute Infektion vermieden wird. Da auch nach einer erfolgreichen Behandlung Juckreiz und ein Ekzem oft über mehrere Wochen weiter bestehen, sollte hier eine zusätzliche Therapie auch dieser Probleme erfolgen.
Hautveränderungen durch Infektionen mit Warzen-verursachende Viren
Dellwarzen
Dellwarzen entstehen durch eine Hautinfektion mit dem Molluscum contagiosum-Virus. Gerade im Kleinkindesalter ist diese Hautinfektion sehr häufig. Es entstehen einzelne bis viele kleine hautfarbene Papeln (meist nur 1-3 mm Durchmesser). Die etwas Größeren davon können im Verlauf in der Mitte eingedellt sein. Dellwarzen können sich im Verlauf auch entzünden. In der Umgebung von Dellwarzen finden sich bei einigen Kindern auch flächige schuppende Rötungen: Ekzeme. Kinder mit der Vorgeschichte einer Neurodermitis sind aufgrund ihrer schwächeren Hautbarriere besonders betroffen und können oft sehr viele Dellwarzen entwickeln. Grundsätzlich ist die Erkrankung nicht gefährlich und im Verlauf von Monaten bis max. ein bis zwei Jahren kommt es bei so gut wie allen Kindern zu einer Abheilung auch ohne weitere Maßnahmen. Die Stellen können aber aufgrund der Sichtbarkeit und durch die begleitenden Ekzeme und Juckreiz stark stören. Einzelne Dellwarzen können mit einer Kaliumhydroxid-Lösung behandelt werden. Bei etwas größeren Kindern kann auch eine Entfernung der Dellwarzen beim Arzt erfolgen.
Vulgäre Warzen
Vulgäre Warzen bei Kindern sind auch eine Virusinfektion der Haut. Ursache sind hier verschiedene Typen des humanen Papillomavirus (HPV). Durch die Infektion bilden sich raue, stark verhornte Papeln oder am Fuß kreisförmige raue Verdickungen. Hin und wieder können kleine schwarze Punkte in der Warze beobachtet werden, bei denen es sich um kleinste harmlose Gefäßverschlüsse handelt. Auch wenn bei Kindern vor der Pubertät in vielen Fällen Warzen auch wieder von selbst abheilen, ist doch ein Teil der Kinder hartnäckig jahrelang betroffen. Mit zunehmender Vermehrung der Warzen und insbesondere bei Stellen an der Fußsohle, welche schmerzhaft sein können, können die Warzen die Kinder stark beeinträchtigen.
Im Kindesalter stellt die wichtigste Therapiemaßnahme ein Anlösen der Hornschicht mit entsprechenden Tinkturen oder Pflastern dar, bis die die Warzenviren enthaltende Oberhaut / Hornschicht weitestgehend abgelöst ist. Warzen treten am häufigsten an den Händen und Fingern auf. Können aber letztlich überall an der Haut, und sogar an Schleimhautbereichen auftreten.
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