Traurige Frau mit ihrem Baby auf dem Arm

Wochenbett Depression – Hilfe und Behandlung

Wochenbett Depression – Hilfe und Behandlung

Das Baby ist endlich auf der Welt: Der Bekanntenkreis jubelt, man selbst schwebt auf Wolke sieben und platzt fast vor Stolz und Glück, richtig? So muss das Wochenbett nicht aussehen. So sieht das Wochenbett häufig nicht aus – zumindest nicht nur. Entgegen dem gängigen Eindruck, dass Eltern im Wochenbett stets von positiven Gefühlen umhüllt sind, ist es auch völlig normal, wenn das nicht der Fall ist. Traurigkeit, Müdigkeit und auch Überforderung können in der Zeit nach der Schwangerschaft normal sein. Wann diese Symptome allerdings auf eine postnatale Depression hindeuten und wie Du damit umgehen kannst, erfährst Du in diesem Beitrag.

 

Was ist eine Wochenbett Depression?

Die Wochenbett Depression ist eine depressive Erkrankung, die in Zusammenhang mit der Geburt eines Kindes auftritt. Da diese Erkrankung im Zeitraum nach der Geburt auftritt, wird sie auch postnatale bzw. postpartale Depression genannt. „Postpartal“ bedeutet so viel wie „nach der Geburt“. Der medizinisch korrekte Ausdruck für die Wochenbett Depression ist „postpartale“ Depression. Umgangssprachlich wird allerdings viel häufiger von der postnatalen Depression gesprochen, weshalb wir im Folgenden beide Begrifflichkeiten verwenden.

Bei allen Informationen, die Du hier bekommst, ist es wichtig, dass Du Dir bewusst bist, dass Betroffene keinerlei Schuld trifft – dass Dich keine Schuld trifft. Die Zeit nach der Geburt ist für alle Eltern eine herausfordernde Zeit. Besonders für Mütter gehen mit der Geburt des Kindes viele körperliche und emotionale Veränderungen einher, die sehr anstrengend und erschöpfend sein können.

 

Welche Symptome deuten auf eine Wochenbett Depression hin?

Die postnatale Depression kann sich von Frau zu Frau anders äußern. Nicht immer müssen alle Symptome auftreten und nicht immer müssen die gleichen Symptome auftreten. Wochenbett Depressionen belasten den Alltag von Betroffenen stark, da sie durch große Erschöpfung und Niedergeschlagenheit oft nicht in der Lage sind alltäglichen Dingen nachzugehen.

 

 

Infografik zu häufigen Symptomen bei einer Wochenbett Depression

Viele dieser Symptome sind dabei die gleichen, wie bei anderen depressiven Erkrankungen. Hinzu kommen Gefühle, die sich auf das Kind beziehen. Neben gespaltenen Gefühlen oder Desinteresse dem Kind gegenüber, können auch negative Gefühle in Bezug auf das Neugeborene auftreten. Dies ist für Betroffene meist mit großen Scham- und Schuldgefühlen verbunden. Hier gilt es zu betonen, dass Dich keinerlei Schuld trifft – es handelt sich um eine Krankheit. Für Symptome egal ob körperlich oder emotional, können Betroffene nichts.

 

Wann tritt eine postnatale Depression auf und wie lange hält sie an?

In den meisten Fällen zeigen sich die ersten Symptome einer postnatalen Depression ca. vier bis sechs Wochen nach der Entbindung, also in der Zeit des Wochenbetts. Allerdings kann eine postnatale Depression auch einige Zeit später nach der Geburt auftreten. Im Normalfall liegt der Zeitraum, in dem sich Wochenbett Depression zum ersten Mal bemerkbar macht bei bis zu einem Jahr nach der Geburt.

Wie lange eine Wochenbett Depression anhält, kann unterschiedlich sein und unterscheidet sich von Person zu Person. Eine unbehandelte Wochenbett Depression hält ungefähr vier bis sechs Monate an. Sie kann jedoch auch über ein Jahr anhalten oder in seltenen Fällen sogar chronisch werden. Es ist deshalb entscheidend, sich professionelle Hilfe zu suchen und die Krankheit zu behandeln. Die Aussichten mit entsprechender Behandlung sind sehr gut.

 

Wie häufig tritt eine postnatale Depression auf?

Da dieses Thema immer noch stark tabuisiert ist, wird häufig nicht sehr offen (zwischen Müttern) darüber gesprochen. Umso wichtiger ist es, dass Du weißt, dass Du nicht alleine bist. Zwischen 10 bis 15 % der Frauen sind nach der Geburt von einer Wochenbett Depression betroffen. Besonders nach der Geburt des ersten Kindes ist eine Wochenbett Depression keine Seltenheit. Außerdem besteht für Frauen, die bereits zuvor an Depressionen erkrankt sind oder bereits von einer Schwangerschaftsdepression betroffen waren, ein erhöhtes Risiko für eine postnatale Depression.

Daneben sollte man wissen, dass nicht nur Frauen und Mütter von einer postpartalen Depression betroffen sein können. Dies ist zwar meistens der Fall, nichts desto trotz können aber auch Väter und Männer an einer postnatalen Depression erkranken.

 

Was sind Ursachen für eine postnatale Depression?

Nach der Geburt stehen Eltern unter einem enormen Druck. Das Leben wird nicht nur auf den Kopf gestellt, weil man völlig neue Routinen finden muss und gerade dabei ist einen kleinen Menschen neu kennenzulernen. Auch die neuen Rollen als Mutter und Vater können den frischgebackenen Eltern viel abverlangen. Die Gründe, warum eine postnatale Depression auftreten kann, sind dabei so individuell, wie die Situation und die Menschen selbst.

Infografik zu den möglichen Ursachen einer Wochenbett Depression

Verschiedene Ursachen, die einen Einfluss haben können, sind Folgende:

  1. Erwartungen und Rollenbilder
    Gesellschaftliche Normen und Rollenbilder einer perfekten und aufopfernden Mutter können einen unheimlichen Druck auf Frauen ausüben. Besonders in der Anfangszeit, wenn man sich selbst noch als Mama kennenlernen muss, kann dieser zusätzliche Druck von außen zu Gefühlen wie Zweifel, Angst oder Überforderung führen und damit zur Entstehung einer Wochenbett Depression beitragen.
  2. Unterstützung und soziales Umfeld
    Nach der Geburt wollen alle das neue Familienmitglied kennenlernen und umsorgen. Dabei ist es wichtig auch die Eltern, insbesondere die Mutter, nicht zu vergessen. Ob emotional oder körperlich, in der Zeit nach der Geburt ist Unterstützung wichtiger denn je. Mangelnde Unterstützung und Aufmerksam durch den Partner oder auch das enge soziale Umfeld, kann zur Entstehung einer postnatalen Depression beitragen.
  3. Körperliche Erschöpfung
    Nach der Geburt verändert sich der Körper erneut in kürzester Zeit. Die Hormone müssen sich ganz neu Einpendeln und der Körper ist noch damit beschäftigt, sich von der Geburt zu erholen und zu heilen. Auch Erschöpfung und Müdigkeit spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung einer postpartalen Depression.
  4. Psychische Einflüsse
    Auch emotional ist die Zeit nach der Geburt eine anstrengende Zeit. Die frischen Eltern müssen sich in einem ganz neuen Alltag zurechtfinden, sind mit neuen Rollen und teilweise auch veränderten Selbstbildern konfrontiert – das kann sehr aufreibend sein. Frauen, die Komplikationen oder traumatische Erfahrung bei der Geburt erlebt haben, können zudem ein erhöhtes Risiko haben an einer Wochenbett Depression zu erkranken.

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WICHTIG: An der Entstehung einer postnatalen Depression sind immer mehrere Faktoren beteiligt. Auch der Verlust einer engen Bezugsperson oder andere Faktoren können einen Einfluss auf die Entstehung haben.

 

 

Behandlung und Hilfe: Was tun bei einer Wochenbett Depression?

Bei einer Wochenbett Depression handelt es sich um eine psychische Erkrankung – eine Behandlung ist daher unbedingt notwendig. Wie diese Behandlung aussieht ist unterschiedlich und hängt davon ab, wie stark die Symptome sind und die betroffene Person belasten. Wird die Wochenbett Depression früh erkannt oder ist leichter ausgeprägt, kann teilweise Unterstützung durch das soziale Umfeld bereits große positive Auswirkungen haben. Handelt es sich hingegen um eine schwerwiegendere postpartale Depression, ist eine professionelle Behandlung nötig, um Betroffenen zu helfen.

Falls Du das Gefühl haben solltest, dass Du von einer Wochenbett Depression betroffen sein könntest, ist es wichtig das Gespräch mit einer Person Deines Vertrauens zu suchen. Diese Person kann Dich dabei unterstützen anschließend zu Deinem (Frauen-) Arzt, bzw. Deiner (Frauen-) Ärztin oder Hebamme zu gehen. Du kannst Dich natürlich auch direkt an Ärzte oder Ärztinnen wenden, wenn Du dabei ein besseres Gefühl hast. Es ist jedoch wichtig, dass Du Dich zu diesem Schritt überwindest, um die für Dich passende Hilfe und Behandlung festzulegen und zu erhalten.

 

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WICHTIG: Die Wochenbett Depression ist heilbar und die Prognose bei einer entsprechenden Behandlung sehr gut. Auch auf die Beziehung zum Neugeborenen bleiben in der Regel damit keine Auswirkungen bestehen.

 

 

Wie können Angehörige bei einer Wochenbett Depression helfen?

Bei einer leichten postnatalen Depression kann auch das enge soziale Umfeld wie Freunde oder Familie eine große Hilfe sein. Hier ist es teilweise ausreichend, wenn in ein bis zwei Gesprächen mit einem geschulten Arzt oder einer geschulten Ärztin mögliche Auslöser besprochen werden und darüber aufgeklärt wird, wie Betroffene selbst und vor allen Dingen durch Unterstützung ihrer vertrauten Personen wieder gesundwerden können.

Infografik zu Hilfe von betroffenen Personen einer Wochenbett Depression

 

Als Angehörige oder Angehöriger ist es sehr wichtig, dass Du Deine Unterstützung signalisierst und die betroffene Person bestmöglich entlastet. Bestärke und lobe die Betroffene und versuche ihr dabei zu helfen, die Ansprüche an sich selbst zu reduzieren. Vor allen Dingen gilt: Sei geduldig und verständnisvoll! Außerdem ist es wichtig, dass Du die betroffene Person dazu ermutigst, sich professionelle Hilfe zu holen – das ist entscheidend.

 

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Und nicht zuletzt: Denk auch an Dich selbst! Wenn es zu viel ist, suche Hilfe und Unterstützung im Bekanntenkreis, die verschiedene Aufgaben abnehmen können und so Entlastung schaffen.

 

 

Professionelle Behandlung bei einer Wochenbett Depression

Sind die Symptome der postnatalen Depression stärker ausgeprägt, kann es sein, dass eine ärztliche Behandlung notwendig ist. Wie bei anderen Formen der Depression können Psychotherapie oder auch Medikamente zur Behandlung gehören. Diese sind jedoch verschreibungspflichtig, weshalb der Behandlungsplan hier zwingend mit einem Arzt oder einer Ärztin besprochen werden muss. Allerdings gilt auch in schweren Fällen der postpartalen Depression: die Unterstützung durch das enge soziale Umfeld ist unerlässlich.

 

Kann man eine Wochenbett Depression vorbeugen?

Eine Wochenbett Depression lässt sich nicht vorbeugen. Du musst allerdings auch keine Angst davor haben. Blicke positiv auf die Zeit nach der Geburt und versuche Dich bereits in der Schwangerschaft darauf vorzubereiten. Du kannst zum Beispiel bereits während der Schwangerschaft überlegen wie Du Dir ein Netzwerk an Helfern aufbauen kannst und Ressourcen schaffst, die für Entlastung sorgen können.

 

Zuletzt: Leide nicht im Stillen. Deine Gefühle sind okay und Du bist es wert, dass es Dir gut geht. Auch wenn Du aktuell Schuld und Scham empfindest: Dich trifft keine Schuld an der Situation. Bei der Entstehung einer Wochenbett Depressionen spielen viele Faktoren eine Rolle, die nicht in Deiner Macht liegen. Die oberste Priorität ist jetzt, dass Du wieder gesund wirst und es Dir besser geht!

 

Du möchtest noch mehr über das Thema erfahren? Hebamme Vivien erklärt dir wie normal eine Wochenbettdepression ist, zeigt erste Anzeichen auf und gibt Tipps für Angehörige:

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